Wettfahrttag 3 und 4

Moin moin,

nach einer etwas längeren Pause nun ein weiterer Bericht.

Fangen wir mit Tag 3 an. An diesem sind wir zwei Wettfahrten gefahren. Diese liefen auch recht gut. Zumindest haben wir das Boot wieder zum Laufen gebracht. Letztendlich sind dabei ein 86. und ein 87. Platz rausgekommen. Mit der Hoffnung, dass wir nach dem Pausentag weiter unsere Leistung steigern können. Abends gab es dann noch das Bergfest. Leckeres BBQ und eine Liveband sorgten für das Wohl aller.

Am freien Tag haben wir uns dann zum Frühstück in ein kleines, schnuckeliges Café gesetzt und ein richtiges englisches Frühstück zu uns genommen. Schon echt lecker, aber wenn ich das jeden Tag essen würde, dann habe ich zu schnell wieder die 90kg erreicht. Den Rest des Tages sind wir an der Jurrassic Coast langgefahren und spaziert. Diese ist für ihre Vielzahl an Steinen mit fossilen Einschlüssen bekannt. Zudem haben wir eine Menge Zeit in Galerien und einem schicken, urigen Secondhand Buchladen verbracht.

Heute war dann der vierte Wettfahrtstag.

Geplant sollten wir 2 Wettfahrten absolvieren. Und nein, der Wind hat nicht wirklich nachgelassen. Wohnwagen und mein Auto schwanken noch genauso durch den Wind, wie gestern am Layday. Also neben den alten Segeln noch den alten Spi angeschlagen. Der ist etwas kleiner und weicher, und ist somit schneller aus der Trompete raus und wieder rein. Das kann entscheidend sein. Beim Rausfahren haben wir das Boot auf Starkwind getrimmt. Heißt: Mast komplett nach hinten fallen gelassen, Mastkontroller auf neutral, Fockholepunkt raus und runter soweit es ging. Dazu noch den Cunningham dicht und den Rentner gezogen. Der Rentner ist quasi ein Minireff, dient aber hauptsächlich dazu, dass das Achterliek weiter offen ist und der Baum etwas höher kommt. Sonst hat der Steuermann Probleme, bei Wenden und Halsen auf die neue Seite zu kommen. Angetestet, fährt. Erstaunlicherweise sogar ziemlich gut und schnell. Unter Spi hatten wir auch alles unter Kontrolle und ne Menge Spaß. Erster Startversuch hat auch gut geklappt, freier Wind, Speed und den Pathfinder nicht getroffen. Mit dem Feld konnten wir sehr gut mithalten. Und dann Startabbruch, nachdem wir ein Drittel der Startkreuz geschafft haben. Na toll. Also zurück, zweiter Versuch. ABER. Der Wind hat deutlich zugelegt. Und ab jetzt konnten wir nicht mehr richtig Regatta segeln. Zusammen mit der Dünung und Kappelwellen darauf, war das nicht mehr sicher kontrollierbar für uns. Also haben wir noch die Startkreuz probiert und an der ersten Bahnmarke gesagt, dass das nur noch auf das Material ging. Und da der Hafen sowieso in Luv lag, war es sinnvoll, wenigstens die Startkreuz zu testen. Mit uns sind dann auch einige andere reingefahren. Und selbst die schweren Teams haben uns erzählt, dass sie stellenweise nur mit Fock fast gekentert wären. Es hat auch einige Masten zerlegt und Segel zerfetzt. Leider haben wir jetzt wieder unseren 112. in der Wertung. Naja. Ach ja, die gute Nachricht des Tages, es wurde nur eine Wettfahrt gesegelt. Somit haben wir bis jetzt nur einen DNF. Mit voller Hoffnung, dass morgen der Wind nachlässt, machen wir uns nun einen entspannten Abend.

Bis denne dann

Martha und Micha

GER8550

Wettfahrttag 1

Moin moin liebe Vereinskameraden! 

Heute waren die ersten beiden Wettfahrten von insgesamt 10 Geplanten.

Aber immer der Reihe nach.  Heute Morgen gab es um 9:30 eine Steuermannsbesprechung, die dann auch mal eben eine dreiviertel Stunde lang dauerte. Neben Kurs und ein paar Revier Besonderheiten, gab es auch einen Exkurs in Regelkunde. Gerade was den Torstart oder auch Pathfinderstart angeht, nicht immer eine eindeutige Sache.

Danach gab es erstmal eine 2 stündige Startverschiebung mangels Wind. Die Zeit haben Martha und ich genutzt, um noch unser Boot zu optimieren. Ein neues Spifall wurde eingezogen, hier und da ein Bändsel erneuert. Die Spifallklemme ausgetauscht, …

Dann wollten wir rausfahren und die Segel anschlagen, da fiel uns auf, dass es keinen Rutscher fürs Unterliek an unserem neuen Segel gibt. Da wir ein loses Unterliek mittlerweile in der Klasse fahren, haben die meisten auf Carbonbäume umgestellt, die keine Kiepen mehr haben und das Segel wie bei einem Laser angeschlagen wird. Nur haben wir noch einen alten Baum, da geht das nicht und wir sind auf so einen Rutscher mehr oder weniger angewiesen. Also um kurz nach 12 zum Segelmacher um die Ecke gerannt, der eigentlich auch schon um12 geschlossen hat. Freundlicher Weise hat er  mich noch reingelassen. Und jetzt das Ganze auf Englisch erklären, was ich von ihm wollte. Irgendwie hat es geklappt und ich habe sicherheitshalber gleich mal zwei Stück gekauft. So, angebaut, eingefädelt, schick. Nun am Mast einfädeln. Kein Problem, diesmal ist ein Mastrutscher für das Unterliek dran. Nur zu groß…

Gut, dass ich zwei Rutscher gekauft habe. Also, vorhandenen abgeschraubt und den Neuen angebaut, passt. Umziehen und mit Sprint zurück zum Boot. Letztendlich waren wir dann 13:15 auf dem Wasser. Moment, was hat der Wettfahrtleiter gesagt, wir werden min. 60 Minuten bis zum Regattagebiet brauchen. 14 Uhr soll Start sein?! Also so schnell es ging mit Spi, glücklicherweise, zum Start. Kaum angekommen, wurde auch schon das 5min Signal gesetzt. Mit Adrenalin im Blut haben wir einen Top Start hingelegt, wirklich bilderbuchmäßig mit Speed, freiem Wind und direkt hinter dem Pathfinder. Dann rammt ein Teilnehmer jenes Schlauchboot und der Start wurde abgebrochen. Na toll. Zweiter Versuch. Wir kamen noch nicht mal zum Starten, weil wieder abgebrochen werden musste. Es sind halt ein paar Leute nervös. Dritter Versuch. Diesmal kein Abbruch und wir haben ihn versaut. Kein Speed, kein freier Wind und ne Bootslänge zu spät. Und dann 145 Boote auf der Kreuz. Mit freiem Wind ist da nicht wirklich viel. Und ständig gucken, dass einem keiner reinfährt oder wir jemandem reinfahren. Aber unser Boot fuhr gut, es war guter Wind. Die Manöver klappten, Taktik war noch nicht so gut. Irgendwas im zweistelligen Bereich könnte es aber sein. Noch sind keine Ergebnisse raus, da es einige Proteste gab, die jetzt noch verhandelt werden.

Zweite Wettfahrt. Besser abhaken und vergessen. Start, naja. Auf der Startkreuz hat uns dann ein polnisches Boot kurz vor der Bahnmarke abgeschossen. Er meinte, direkt vor uns zu wenden. Wir standen dann erstmal im Wind, um keinen Schaden zu erleiden. Das hat uns dann erstmal aus dem Konzept gebracht. Bei der Leetonne hat man dann im Gewusel uns ein Loch in den Bug gedrückt, wir konnten leider nicht mehr den Schuldigen ausmachen und hatten selber noch eine Strafdrehung zu absolvieren. Und den Zieleinlauf vergessen wir lieber mal ganz schnell. Den darf ich so nicht schreiben. Kurz, das war unser Streicher. An Land angekommen, gab es im Tausch mit den GPS-Trackern eine ordentliche Portion Nudeln und kühles Bier. Dann eine Dusche fürs Boot und uns. Jetzt lassen wir den Abend ausklingen und lecken unsere Wunden. physisch wie auch psychisch.

 

Kleiner Nachtrag. Wir sind auf Platz 100 mit dem 81. in der ersten Wettfahrt und dem 117. Im zweiten Lauf. Insgesamt haben “nur” 130 Boote, nicht wie oben geschrieben 145, bei der WM teilgenommen.

Martha und Micha

GER8550

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